Das zeitgenössische Drama Top Dogs von Urs Widmer, das 1997 im Verlag der Autoren erschienen ist und in den letzten Jahren mehrfach ausgezeichnet wurde, beschäftigt sich mit gekündigten Topmanagern, die der völligen Entfremdung von ihrem Beruf, ihrem Privatleben und sich selbst zum Opfer gefallen sind und nun mit Hilfe der New Challenge Company versuchen, ihr Leben in den Griff zu bekommen und möglichst schnell einen neuen Job zu erhalten.
Der Schweizer Autor Urs Widmer hat sich in dem Theaterstück „Topdogs“ den Managern angenommen und ihre Persönlichkeitsstruktur durchleuchtet. Der Terminus „Topdogs“ markiert dabei den Unterschied zum „Underdog“ des gewöhnlichen, eher gering qualifizierten Arbeitslosen. Hier geht es um Spitzenmanager Top Dogs), die im Zuge global bedingter Umstrukturierungen entlassen wurden und die sich jetzt in einem Zürcher Outplacement-Büro zusammengefunden haben – zwecks Schockabfederung, Enttäuschungsverarbeitung und späterer beruflicher Reintegration. Die „Outplacement“-Firma“ gibt vor, die entlassenen Manager wieder zu Macht und Ansehen zu verhelfen. Es trifft sich eine Gruppe von Männern und Frauen mit den deutlichen Merkmalen des „Business“: Zweireiher, graues Kostüm, distanziert-überlegener Gesichtsausdruck.
In TOP DOGS stürzen die Erfolgreichen. Diese Art Fortkommen, zeigt Widmer mit hinterhältig verständnisvollem Humor, steht inzwischen auch nur eine Handbreit vorm Fenstersturz. Gleich hinter den Wohlstandsburgen, den Porsches und Handys, in der nächsten Spalte heute noch überquellender Terminkalender – da beginnt ein wüstes Land.“ (Franz Wille) „Urs Widmer beherrscht es, die Schrauben im Kopf seiner Figuren immer noch eine Drehung weiter hineinzutreiben. Da hört der Spaß dann ziemlich abrupt auf, aus dem Wechselspiel von beklemmender Komik und komischer Beklemmung entsteht ein Ernst, der vom Spiel nicht mehr zu trennen ist.“ (Theater heute) „Ein High-Light polit-ökonomischen Theaters.“
(Quelle: theater pur)