von Carl Laufs und Wilhelm Jacoby
Berlin in den turbulenten Dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts: Wer zur „Haute Volée“ gehören will, lässt sich so oft wie möglich in Cafés sehen und hört sich die neuesten Schlager an, die nicht ohne Überheblichkeit die Exotik ferner Länder besingen.
Abends wird in Salons, Variétés und bei Soiréen weitergefeiert. Und das gilt natürlich vor allem für Neureiche und Landeier. Wie den kauzigen Philipp Klapproth. Privatier ist er, stolzer Besitzer eines Landgutes. Doch was ist das schon im Vergleich zu einer veritablen Irrenanstalt? Mit dem Besuch eines solchen Institutes würde er nur zu gern einmal vor seinen Stammtischkumpanen angeben und zum Dorfgespräch avancieren. Zum Glück wohnt sein Neffe Alfred in der Metropole, und der soll ihm ein solches Etablissement einmal zeigen.
Gesagt, getan: Klapproth senior nutzt eine Reise in die Stadt, schickt Schwester und Nichten vorzeitig heim und besucht – eine Soirée in der Klapsmühle.
Denkt er zumindest! In Wirklichkeit ist es jedoch eine normale Pension, geleitet vom ehrenwerten Herrn Direktor Schöller. Aber das fällt Philipp Klapproth nicht auf. Denn angefangen vom mit seinen Abenteuern schwadronierenden Globetrotter Bernhardy über die Möchtegern-Courts-Mahler Josephine Krüger bis hin zum näselnden Schauspiel-Eleven Eugen Rümpel sind die Patienten, pardon, Pensionsgäste, allesamt eingefleischte Exzentriker, Sonderlinge und Käuze.
So entsteht eine veritable Verwechslungstour, in der der gute Onkel Klapproth von einer Verzückung in die nächste fällt. – Aber das dicke Ende kommt eher und für ihn fataler, als er es sich ausmalen kann…
(Quelle: Dr. Günter Bielemeier im Programmheft des TeamTheaterHolzkirchen)