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2001 – Jagdszenen aus Niederbayern

von Martin Speer

Einöd, irgendwo in (Nieder-)Bayern. Der zweite Weltkrieg ist vorbei, die Währungsreform ist geschafft. Es gibt wieder Fleisch, es gibt wieder Ordnung. Und es gibt diejenigen, die nicht in die Ordnung passen. Die, auf die Jagd gemacht wird bis man wieder „unter sich“ ist und feiern kann.

Die Zenta weiß vom Beppo, dass der Abram „so Sachen“ gemacht hat mit dem Knecht vom Gruber. Außerdem soll er der Sohn von der Barbara sein, einer fleißigen Landfrau, die aber erst seit kurzem im Dorf lebt.
Und nun wohnt der Abram bei der Maria, einer verheirateten Frau, deren Mann seit dem Krieg vermisst ist und die darauf wartet, dass er endlich für tot erklärt wird. Damit sie ihren ehemaligen Knecht Volker heiraten kann, mit dem sie aber jetzt schon zusammenlebt. Außerdem hat sie einen fast erwachsenen Sohn, Rovo, der jedoch wegen seiner Schwerfälligkeit allgemein als „Dorfdepp“ gilt. Er ist halt auch nicht so, wie „man“ im Dorf nun mal ist.
Die junge Tonka erwartet ein Kind von Abram. Das macht sie in den Augen der Dorfbewohner zur Hure.

Die Jagd kann beginnen. Zunächst durch Tratsch, dann mehr und mehr durch immer unverhohlenere Bloßstellung. Als Abrahm schließlich zum Mörder wird, wird er schließlich im Wortsinne gejagt.

Am Ende sind sie alle weg, die Störenfriede. Der Schwule, seine Mutter, die angeblich immer bevorzugte Schlesier, die Hure, der Dorfdepp. Und Maria gehört wieder zu den Anständigen, nachdem ihr Mann für tot erklärt worden ist und sie ihren Volker heiraten wird. Es wird gefeiert und Gott gedankt, denn die Ordnung im Dorf ist wiederhergestellt. „Gut, dass die […] weg sind […]. Da käm die Stadt schon aufs Land raus“.
 
(Quelle: Programmheft des TeamTheaterHolzkirchen)

Bilder Jagdszenen aus Niederbayern

Alle Bildrechte liegen beim Verein Team Theater Holzkirchen e.V.