Eine Gruppe junger Mädchen wird vom Dorfpfarrer bei der Durchführung eines okulten Rituals im Wald erwischt, beim dem sie einen Liebeszauber ausprobieren wollen. Um sich vor Strafe zu schützen, täuschen die Mädchen vor, von dunklen Mächte zu diesem Ritual gezwungen worden zu sein und weben ein Netz aus Beschuldigungen, das sich fast an die gesamt Dorfgemeinschaft richten. Als der Dorfpfarrer einen befreundeten Pfarrer und Teulesspezialisten um Hilfe bittet wird das eigentlich anfangs harmlose Spiel der Mädchen zum bitteren Ernst. Als Hexen und Hexer denuziert werden unschuldige Dorfbewohner hingerichtet und die Eskalation der Situation kann nicht mehr aufgehalten werden.
Das Bühnenstück des gesellschaftskritischen Autors Arthur Miller spielt auf die Kommunistenjagd des US-amerikanischen Politikers Joseph McCarthy an und brachte Miller auch in Schwierigkeiten: zur Stückpremiere in Belgien wurde ihm kein Pass ausgestellt und seine damals laufenden Arbeiten in New York wurden behindert. „Die Hexenjagd“ ist ein Stück über gesellschaftliche Erscheinungen, wie sie auch zu jeder Zeit immer wieder auftreten können. Es wendet sich gegen ein Klima von Angst und Druck, das Massenwahn, Denunziation, Gesinnungsschnüffelei und Missbrauch politischer Macht erzeugt.