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2004 – Ein Sommernachtstraum

von William Shakespeare

Er ist der Klassiker unter den Komödien Shakespeares. Jeder kennt ihn, oder doch nicht? Nun, für alle, denen dieser Traum entfleucht ist, oder ihn bisher nicht träumten, hier eine kurze Einführung. Zunächst aber: Er mache es uns – seinem Publikum – nicht leicht, der gute, alte Shakespeare.

Die Story spielt im England der frühen Neuzeit, der Epoche Elizabeths I.. Die Figuren stammen zum Teil aus der griechischen Mythologie, aber auch aus dem englisch-keltischen Volksglauben. Drei Welten mischen sich: die der Adligen am Herzoghof, die der kleinbürgerlichen Handwerker und die übersinnliche der Elfen und Kobolde. Damit reicht die Verwirrung aber noch nicht. Vier junge Adlige geraten in das Wirrwarr von Standesrecht und -pflicht, eigenem Verlangen und Zauberwerk, verlieben, entlieben und verlieben sich unentwegt neu und durcheinander, so daß nicht nur sie kaum mehr wissen, wo ihnen der Kopf steht, sonderm auch dem aufmerksamen Zuschauer schließlich der Schädel brummt. Und Zwist zwischen dem Elfenherrscherpaar, der die gesamt Natur auf den Kopf stellt, aber auch die eigenmächtigen Ränke des schalkhaften Kobolds Puck machen das Durcheinander vollends komplett.

Wem das alles zu unübersichtlich und zu schnell ist sei zum Trost gesagt: seit 500 Jahren ging das Dutzenden von Zuschauer-Generationen nicht anders. Als Tipp: machen sie es einfach wie das Publikum in einer Zaubershow. Ergötzen sie sich an der Vorstellung, auch – oder gerade weil – sie nicht hinter alles kommen. Das ist schließlich keine Schande. Denn der Magier, der diese Geschichte schuf, William Shakespeare, ist immerhin der berühmteste Dramatiker der Theatergeschichte.

(Quelle: Dr. Günter Bielemeier im Programmheft des TeamTheaterHolzkirchen)