von Peter Landstorfer
Dorfwirt Simon Wallner versteht die Welt nicht mehr: Wie immer hat er als Regisseur und Vorsitzender der örtlichen Laienspielgruppe das Bühnenstück für die alljährliche Aufführung im Wirtshaus-Saal ausgesucht. „Theater muss lustig sein!“, lautet hierbei einzig und allein Wallners Auswahlkriterium.
Doch die dörfliche Schauspielgruppe strebt nach Höherem und möchte diesmal ein niveauvolles Stück mit Tiefgang auf die Bühne bringen – für Wallner völlig unverständlich. In der ersten Versammlung zur neuen Theatersaison präsentiert er seinen Schauspielern voller Euphorie das neue Bühnenstück “ Die grobe Zenz von Dampfing“ – wie immer ein „richtiger Schenkelklopfer“, wie er bekräftigt.
Die erwartete freudige Reaktion bleibt allerdings aus: Vielmehr hat sich die Schauspielgruppe hinter Wallners Rücken bereits das Textheft für das Heimat-Drama „Der Austrag“ beschafft. Nachdem Wallner umgestimmt werden konnte, dieses Jahr ein Drama aufzuführen, werden Zweifel laut, ob er als Regisseur für dieses schauspielerisch schwierige Stück überhaupt geeignet sei.
Für professionelle Unterstützung hat die quirlige Gruppe im Vorfeld schon gesorgt: Ein Spezl wird als Profi-Regisseur ins Boot geholt. Um Wallner nicht zu kränken, wird Wallner dieser als sein „Regie-Assistent“ verkauft. Schon in der ersten Probe übernimmt der Neue das Regie-Zepter und bringt den Laienschauspielern zuerst das grundlegende Handwerkszeug für die Theaterbühne bei. „Der Austrag“ soll schließlich ein richtiger Bühnenerfolg werden.
Es beginnt eine harte Probenzeit mit Streitereien, Eifersüchteleien aber auch mit viel Spaß. Als dann der Premierentag gekommen ist, öffnet sich der Bühnenvorhang, doch bis er sich wieder schließt, passiert so einiges hinter der Bühne…